Immer häufiger sind Kinder von brüchigen Zähnen betroffen. Ein Stoff in Plastik steht in Verdacht. Was Eltern dazu wissen sollten.
So viel Süßes zu Weihnachten, was gibt es da bei der Mundhygiene zu beachten.
Weihnachten steht vor der Tür und in den kommenden Wochen werden die Meisten von uns viel Süßes verzehren. Daher möchte ich mich in dieser Kolumne mit der Mundgesundheit beschäftigen. Wie wir unsere Zähne lange gesund halten und was bei der Mundhygiene noch zu beachten ist.
Ich fange mit den guten Nachrichten an. In den letzten 20-30 Jahren ist die Zahl der Menschen in Deutschland, die unter Karies leiden, stark zurückgegangen und die eigenen Zähne bleiben deutlich länger erhalten als in früheren Zeiten. Nach wie vor gibt es aber immer noch Risikogruppen, wie Kinder und Jugendliche, die ihre Zahnpflege nicht selbstständig durchführen können.
Was ist eigentlich Karies?
Eine gesunde Mundflora zeichnet sich durch eine Vielzahl verschiedener Mikroorganismen aus, die im Einklang mit uns leben. Karies ist eine Infektionskrankheit. Das Anfangsstadium zeigt sich durch einen dünnen Film aus schädlichen Bakterien auf den Zahnoberflächen. Im weiteren Verlauf schädigen diese Bakterien dann den Zahnschmelz und das umliegende Gewebe. Ursächlich für die Schädigung sind von den Bakterien aus Zucker gebildete Säuren. Dem wirken sowohl die natürliche Mundflora, die neutralisierenden Eigenschaften von Speichel und andere natürliche Prozesse entgegen. Ein übermäßiger Konsum von Zucker verschiebt dieses Gleichgewicht zu Lasten der schadhaften, säureproduzierenden Bakterien.
Früh mit der Zahnpflege beginnen
Gerade bei Kindern sollte man so früh wie möglich, anfangs spielerisch, mit dem Zähneputzen beginnen. Ab dem Durchbruch des ersten Milchzahns sollte einmal täglich eine fluoridhaltige Zahncreme verwendet werden. Ab den Zweiten Zähnen beugt zweimal tägliches Zähneputzen der Kariesbildung effektiv vor.
Bei Heranwachsenden und Jugendlichen erhöht eine Spange zur Zahnstellungskorrektur das Risiko für den Kariesbefall. Hier kann der Zahnarzt zur Prophylaxe einen Fluoridlack auf die Zähne auftragen. Als Alternative kann man einmal pro Woche ein hochkonzentriertes fluoridhaltiges Zahngel anwenden.
Auch Erwachsene sollten möglichst fluorierte Zahnpasten verwenden, dazu beugt eine elektrische Zahnbürste der Kariesbildung effektiver vor als eine Handzahnbürste.
Lieber kurze Naschphasen und längere Pausen
Zur Vermeidung von Karies ist es besser, wenn Sie möglichst wenige kurze Naschphasen durch längere zuckerfreie Intervalle trennen. Wenn die Zähne stundenlang von Zucker umspült werden, freuen sich vor allem die Karies-Erreger.
In den zuckerfreien Intervallen wirken die natürliche Mundflora und der Speichel dem Karies entgegen.
Was tun bei Aphten?
Ein weiteres belastendes Krankheitsbild sind Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, sogenannte Aphten. Diese treten als ovale sowie weißlich belegte Stellen auf. Aphten können sowohl bei gesunden Menschen als auch begleitend zu chronischen Erkrankungen auftreten. In seltenen Fällen kann es begleitend auch zu schwereren Verläufen mit Krankheitssymptomen wie Fieber kommen. Suchen Sie dann dringend einen Arzt auf. Ansonsten haben sich bei leichten Verläufen schmerzstillende und entzündungshemmende Mundgele bewährt (Kamistad®). Sind die Stellen schwer erreichbar oder liegt ein großflächiger Befall vor, können Sie auch Mundsprays oder desinfizierende Gurgellösungen anwenden. Dies sollte zweimal täglich nach dem Zähneputzen erfolgen. Damit eine ausreichende Wirkung gegeben ist, darf zwei Stunden nach der Anwendung nichts gegessen oder getrunken werden. Um eine Schädigung der gesunden Mundflora zu vermeiden, wenden Sie Gurgellösungen immer nur kurzfristig, maximal eine Woche an.
René Schneider, Apotheker in der Staggenborg-Apotheke im Marktkauf Prisdorf
Jan Henning Staggenborg,